So erkennt ihr die Gefahr rechtzeitig und reagiert richtig

Achtung Sekundenschlaf! Wir geben euch 7 Tipps gegen Müdigkeit beim Autofahren und sagen euch was NICHT gegen Müdigkeit hilft.

Aus einer Umfrage des Deutschen Verkehrssicherheitsrates geht hervor, dass durchschnittlich knapp jeder dritte Autofahrer regelmäßig hinter dem Lenkrad Platz nimmt, obwohl er sich selbst zu müde dafür fühlt. Wissenschaftlich bewiesen ist gleichzeitig, dass etwa 24 Stunden ohne Schlaf eine Wirkung wie 1 Promille Alkohol im Blut hat.

Wir geben euch Warnhinweise um einen drohenden Sekundenschlaf frühzeitig abzuwenden sowie Tipps dafür, wie man der Müdigkeit hinterm Steuer zumindest für einen gewissen Zeitraum ein Schnippchen schlagen kann.

3 Warnhinweise für einen drohenden Sekundenschlaf

Um ein Einnicken hinterm Steuer zu vermeiden, gilt es auf Warnzeichen des Körpers zu achten, diese auch Ernst zu nehmen und umgehend zu reagieren.

  • Müdigkeit macht sich bei Menschen oft sehr unterschiedlich bemerkbar – ihr selbst wisst also am Besten, wenn es höchste Zeit für eine Fahrtunterbrechung ist.
  • Häufige Anzeichen für Übermüdung sind etwa schwere oder brennende Augenlider, ein einsetzender Tunnelblick oder wenn der Abstand zum Vordermann immer wieder unbeabsichtigt geringer wird.
  • Alarmstufe rot ist dann gegeben, wenn ihr während der Fahrt aufschreckt und/oder euch nicht mehr an die letzten Fahrt-Sekunden erinnern könnt – im dem Fall habt ihr vermutlich schon einen Blindflug während eines „Sekundenschlafes“ hingelegt.

7 Tipps, um den Ernstfall „Sekundenschlaf“ zu verhindern

  • Den Tipps sei vorausgestellt: Diese dienen lediglich dazu, die auftauchende Müdigkeit vorübergehend, also für einen begrenzten Zeitraum, möglichst zu überwinden. Habt ihr noch eine längere Fahrt vor euch, gibt es nur eine Möglichkeit um einen Sekundenschlaf zu verhindern, nämlich: Ausreichend schlafen.
  • Die Sitzhaltung während der Fahrt immer wieder verändern – Eintönigkeit ermüdet zusätzlich.
  • Die Innentemperatur im Auto unter 21 Grad halten, denn auch Wärme lässt einen noch schneller ermüden.
  • Der Beifahrer sollte wenn möglich nicht schlafen sondern regelmäßig mit dem Fahrer sprechen – Kontakt nach „außen“ ist eine gute Kontrolle dafür, ob man noch mit allen Sinnen hinterm Lenkrad sitzt.
  • Nimmt die Müdigkeit zu, hilft ein Powernapping, etwa an einer Raststelle, um wieder ausgeruhter zu sein. Wichtig: nicht länger als 20-30 Minuten, da ansonsten der Kreislauf „runterfährt“ und man in tiefere Schlafstadien kommt.
  • Vor der Fahrt auf schwere Kost ebenso wie auf Alkohol verzichten.
  • Vor einer längeren Nachtfahrt sollte man unbedingt ausreichend schlafen, glaubt man dem Biorhythmus, sollte eine Nachtfahrt am Besten nach 2:00 Uhr starten. Gerade vor Nachtfahrten wichtig: Den Kreislauf in Schwung bringen, Gymnastikübungen können dabei helfen.

Gut gemeinte „Hausmittel“, die nicht gegen Müdigkeit bzw. Sekundenschlaf helfen

Frische Luft, kaltes Wasser und laut Radio hören

Ein häufig gehörter „Tipp“: Fenster runter zu lassen, dabei laut Radio hören oder sich während der Fahrt immer wieder kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Subjektiv fühlt man sich dadurch tatsächlich kurzfristig wacher – objektiv gesehen ist der Körper und Geist aber genauso müde wie vorher.

Gefährlich dabei: Die Wirkung hält nur kurz an, zudem läuft man durch solche Maßnahmen Gefahr, den Grad der eigenen Schläfrigkeit zu unterschätzen.

Kaffee/Energydrinks und Traubenzucker

  • Gerade auf Langstrecken sind „Aufputschmittel“ wie Kaffee, diverse Energydrinks oder auch Traubenzucker beliebt, um sich wach zu halten.
  • Und tatsächlich: Die darin enthaltenen Inhaltsstoffe Koffein und massenhaft Zucker wirken tatsächlich kurzfristig anregend/aufputschend für den Organismus. Allerdings sollte der umso rapidere Leistungsabfall bei nachlassender Wirkung dringend beachtet werden.
  • Insgesamt gesehen sind solche Aufputschmittelchen also eher keine empfehlenswerten und verlässlichen Mittel gegen Müdigkeit bzw. Sekundenschlaf.

Auf technische Einrichtungen auf Fahrbahn und im Auto verlassen

  • Rüttelstreifen an den Fahrbahnrändern, technische Systeme im Fahrzeug, die den Grad der Müdigkeit des Fahrers erkennen und Warnhinweise geben sowie diverse Fahrassistenzsysteme, die das Fahren (scheinbar) zum Kinderspiel machen:
  • All diese technischen Errungenschaften sind einerseits ein großer Fortschritt, andererseits verleihen sie auch trügerische Sicherheit.
  • Schlafforscher warnen außerdem davor, technischen Systemen zur Erkennung des Müdigkeitsgrades des Fahrers zuviel Vertrauen zu schenken. Diese Systeme sind auf durchschnittliche, globale Müdigkeitsanzeichen etwa bezüglich des Fahrverhaltens oder des Augenlidschlusses ausgerichtet. Müdigkeit wirkt sich aber bei jedem Menschen teils sehr unterschiedlich auf die berücksichtigten Parameter aus. Somit können auch solche technischen Sicherheitseinrichtungen niemals absolute Sicherheit verschaffen.

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